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2-Takt Öl zumischen beim Diesel ?


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hi,
eine spezielle frage zu den dpf- dieseln (mein fahrzeug ist der 2,0 dci, habe ihn seit 2 wochen):

wie siehts aus mit 2takt-öl beimischen beim tanken?

ich richte die frage weniger die yuppies aus der "ich bin ja jetzt doch schon 2.500 km mit meinem wagen gefahren und bei mir war noch niemals was kaputt"- fraktion sondern mehr an die alten dieselhasen, die auch schon ein (diesel-) leben vor dem qashqai hatten.
das ganze hat auch nicht speziell mit dem qq zu tun, sondern viel mehr mit dem stand (und mit der standfestigkeit) der renault dieseltechnik und mit dem dpf im allgemeinen.
hat sich hier schon mal jemand mit dem thema beschäftigt?
macht das bei den common-rail- einspritzungen noch sinn?
oder schadet das mehr (ganz konkret dem partikelfilter) als es bezüglich der lebensdauer der einspritzpumpe bringt?

fahre seit etwa 10 jahren einen vw 2,4l tdi-motor. bei ca. 150tkm war die verteilereinspritzpumpe hinüber, ein sehr verbreitetes problem bei diesem motor.
ich hatte mich vorher nie mit dem thema ölbeimischen beschäftigt, seit diesem sauteueren schaden aber schon. ich mische seitdem bei jedem zweiten mal tanken so ungefähr 1:200 zweitaktöl bei, seither funktioniert das quasi wie geschmiert, aktueller kilometerstand ist um die 410.000.

bei den neueren pumpe-düse-einspritzungen wäre das ölbeimischen angeblich nicht ganz so lebenswichtig, weil die pumpen bauartbedingt im motorölkreislauf mit drinnen hängen und da würden die geschmiert. weiß jemand wie das bei den common-rail-pumpen funktioniert? werden die über den diesel geschmiert oder über das motoröl?

sehr bedenklich finde ich auch, daß früher ganz bewusst ein bestimmter schwefelanteil im diesel enthalten war, der die lebensdauer der kraftstoffgeschmierten bauteile der pumpen erhöhen sollte. heute wird der schwefel aus umweltschutzgründen immer weiter reduziert, außerdem sind alkoholbasierte zusätze drin, kurz, der saft wird immer schlechter für die einspritzung.
habe zu dem thema ein bißchen gegoogelt und den bericht von einen bmw 530d- fahrer gefunden, der bei 170tkm mit einer gefressenen pumpe (common-rail von bosch) einen schaden von sage und schreibe 13.400 € fabriziert hat. andere in dem bmw-forum haben sowohl diesen schaden als auch den reparaturpreis als "leider normal" bestätigt. im vergleich hierzu hatte ich da ja ein regelrechtes superschnäppchen gemacht, bei meinem vw hatte das seinerzeit nur etwa 1/3 dieses preises gekostet :)

was macht ihr?
öl zumischen und das risiko in kauf nehmen, daß man sich den dpf dauernd zuballert?
oder augen zu und durch und einfach hoffen, daß kein schaden an der hochdruckpumpe auftritt?

danke für eure antworten!
gruß
robert
 
Danke, das Du meine Fragen so schön ausformuliert hast :icon_cool:
Tja, der QQ1.5dCi ist mein erster Diesel und der soll möglichst viele Kilometer ohne Pumpenschaden rollen. Hab zu dem Thema Beimischung auch schon jede Menge gelesen, aber es (noch) nicht gemacht. Wegen dem DPF brauche ich mir dazu keine Sorgen machen, weil den habe ich nicht.
Hat der 1.5dCi K9K eigentlich Piezoeinspritzung?
1600 bar klingen ja ziemlich heftig, die Belastung für die Pumpe muß schon enorm sein.
Wie lange so ein dCi halten kann, würde ich auch gern wissen.
Mal sehen, was so an Erfahrungen zusammengetragen wird.
 
mahlzeit bug!
renault hat den 1,5er motor anno '05 von magnetventile auf piezoelektrische einspritzdüsen umgestellt. würde mich sehr wundern, wenn nissan wieder die alte technik aufgegriffen hätte.

aber endlich einer, der was schreibt! ich dachte schon, ich wäre hier der einzige, den die furcht vor pumpenschäden umtreibt.

also ohne mist, ohne den dpf würde ich mit dem öl zumischen keine sekunde zögern.
schaden anrichten kann das 2-taktöl nicht, das schlimmste was passieren kann ist, daß es nichts bringt. ich habe mir vor jahren ein 60l- fäßchen selbstmischendes, mineralisches calpam 2t-öl zugelegt (verwende ich in motorsense, heckenschere, kettensäge, moto-cross mopedchen vom junior und halt auch für meinen vw tdi- bus). das gebinde hat 2001 so ca. 100,- mark (!) gekostet (meine frau schafft bei der pam), das ölzumischen fällt also auch vom geld her absolut nicht ins gewicht.

demgegenüber sind die schäden die auftreten können, halt doch gewaltig.
der klassische einpritzschaden läuft so ab, daß die pumpe wegen schmierungsmangel erstmal langsam anfängt zu fressen. sie produziert dabei spänchen, die wiederum die einspritzventile ruinieren und die rücklaufleitung samt tank kontamieren. wenn mans hier merkt (weil der motor nicht mehr so läuft wie gewohnt) ist das okay. das hochdruckrohr (beim common rail) wird sich wohl reinigen lassen, die pumpe ist mit vielleicht 500,- € (keine ahnung) bezahlt, die 4 einspritzdüsen werden zusammen so ca. das 3fache (wieder keine ahnung) kosten, dazu kommen noch tank, kraftstoffleitungen, -filter und die arbeitszeit, das bleibt also von den reparaturkosten her noch irgendwo überschaubar (so ähnlich war der schadensumfang auch bei meinem vw tdi-bus mit der steinzeit-verteilereinspritzung, die magnetventile haben wegen spänen nicht mehr korrekt geschlossen, die kiste hat von heute auf morgen angefangen zu saufen und zu qualmen).

da das aber bei den common-rail-pumpen ein klassischer vollgasschaden ist, wird es dabei nicht bleiben. irgendwann ist bei der auf der autobahn unter vollast laufenden hochdruckpumpe nämlich schlagartig schluß. sie hat dann über eine flott gefahrene strecke von vielleicht 5 (?) km autobahn erst langsam angefangen spänchen zu produzieren, dann frisst sie mit einem schlag fest. da bei +/- allen am markt befindlichen motoren die pumpen aus kostengründen über die nockenwelle angetrieben werden, bedeutet das praktisch immer, das die steuerkette oder der zahnriemen reißt (nur bei mercedes munkelt man, daß manche der betroffen glück hatten, weil sie das gaspedal im augenblick des schadens grad nicht ganz so tief durchgetreten hatten und die stabilen duplex-ketten deshalb gehalten haben).
vom m9r (2.0 dci) habe ich zwischenzeitlich ein schnittbild gefunden, auf dem ich ein dürres simplex-kettchen als nockenwellenantrieb erkenne und eine pumpe, die von der turboseitigen nockenwelle (benennung ein- oder auslaßnockenwelle passt bei dem kreuzstömer ja irgendwie nicht) direkt angetrieben wird .... und wenn es so ist, wie ich vermute, ist auch bei renault nur der diesel für die schmierung der pumpe zuständig und nicht das motoröl (wie bei den pumpe-düse-anlagen von vw). im falle eines pumpenschadens tät' das ergo grad so ablaufen wie bei allen andern common-rails auch.
und wenn das wirklich so weit kommt ist halt der motor mitsamt der kompletten einspritzung im a...., und dann sitzt man 3 tage später blaß, übernächtigt und mit dem kostenvoranschlag in der hand beim kreditberater der sparkasse.

das möchte ich aber eigentlich nicht. daher meine fragen.
lesen hier werkstattleute mit und weiß von denen einer, wie zuverlässig das common-rail- zeug ist, das bosch an renault liefert?
hat jemand erfahrung mit beigemischtem öl in verbindung mit diesen unseligen partikelfiltern?
und ist das wirklich ein thema, das nur den bug und mich juckt?

alla!
robert
 
Hi Robert, danke für diese super Beschreibung. :good:

Ich finde das dies sehrwohl ein wichtiges Thema ist, welches ja wie du schon erläutert hast zu einer ernormen finanziellen Belastung führen kann. :shok:

Hoffentlich kann hier jemand über Erfahrungen diesbezüglich berichten.


Viele Grüße
 
Vom Öl zumischen bei Dieselmotoren höre ich hier echt zum ersten Mal etwas. Ich fahre seit vielen Jahren diverse Diesel und habe mir noch nie einen Kopf gemacht. Allerdings erreiche ich nie Kilometerleistungen über 160 Tkm, und die haben meine Diesel alle klaglos überstanden.
 
Ich habe 10 Jahre Diesel gefahren, darunter 2 Renault Laguna. Auch ich habe noch nie etwas darüber gehört, das dem Dieselsaft 2-Taktöl beigemischt wird. Der 1. Laguna war ein rauh laufender Direkteinspritzer, mit dem ich klaglos 210tkm ohne Defekte unterwegs war. Der 2. war schon einer von den Common-Rail Diesel, es ereilte ihn aber ein Totalschaden bei km 65tkm. Bis dahin auch ohne Probleme gelaufen.
Viele grüße Mainy
 
Hallo Zusammen,

beim durchstöbern viel mir dieser Thread auf. Vor allem weil er sang und klanglos verödete. Vielleicht macht es Sinn die offene Frage wieder aufzugreifen.

Mich würde mal interessieren, wieviel denn von dem Gemisch im Verhältnis beigemischt werden sollte. Tankvolumen ist glaub ich 65ltr.

Gruß Jörg
 
Eigentlich hat Robert es bereits beschrieben:

mische seitdem bei jedem zweiten mal tanken so ungefähr 1:200 zweitaktöl bei

Ich selbst lese auch zum ersten mal darüber, habe in meinem Golf TDI 90PS mit Verteilerpumpe seit 257.000 km keine Probleme. Diesel an sich schmiert doch schon. Ich kann mir nicht vorstellen, daß 2-Takt-Öl was bringt.

Im BMW-Forum ist auch einer mit einem 2000er 530d, der schon über 1Million km gefahren ist.
 
Hier mal eine Zusammenfassung, nachdem ich recht viel darüber gelesen habe:
Diesel hat mal geschmiert, der Schwefel darin. In den letzten Jahren wurde der Diesel aus Umweltgründen vom Schwefel befreit, daher schlechtere Schmierfähigkeit. Allerdings bessert es sich angeblich im Moment durch eine höhere Biodiesel-Beimischung.
Problematischer sind vielleicht auch die modernen CommonRail-Hochdruckpumpen, da sie nur durch den Diesel geschmiert werden. Wenn man sich vorstellt, was die bei einem Druck von 1600 bar leisten müssen (unsere Reifen haben max 2.6 bar) :shok: !!!
Auf motortalk.de hab ich mal Details gelesen, was die CR-Pumpenhersteller für eine Schmierfähigkeit gefordert haben. Das war mehr, als in der aktuellen DIN Norm für Diesel zugesichert ist (nachträglich!). D.h. man hat den Diesel verschlechtert, als die Pumpen (mit ihren bekannten Anforderungen) bereits im Handel & Betrieb waren.
Es ist daher wohl so, daß der Diesel eine genügende Schmierfähigkeit haben kann, aber eben nicht muß. Um diese "Glücksache" auf eine sichere Basis zu stellen, kam die Zumischung auf.
 
Ah, das wusste ich auch noch nicht. Sehr gute Information! Bis 200.000km hatte ich auch ab und zu mal reinen Biodiesel getankt, jetzt (257.000km) mach ich es aber nicht mehr.
 
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