Qashqai / Qashqai+2: Öldialyse

Habe hier einen Beitrag gefunden zum Thema Ölwechsel.
Wir haben hier ja schon viel diskutiert über Sinn und Unsinn von Ölwechselintervallen,die ja beim :mrgreen: mittlerweile richtig viel Geld kosten.
Was haltet ihr von diesem Beitrag und dem Verfahren ?

Öldialyse !

Viele Grüße Mainy
 
;)So was geht gar nicht :exc:
Was glaubst du nur, wie viel Kohle da bei der Industrie flöten geht:exc:

Da verbietet man lieber Plastiktüten oder Haushaltsgeräte mit hohen Wattzahlen um die Umwelt zu schonen! Ist doch bei den Haushaltsgeräten super praktisch... kurbelt doch den Umsatz an... (Umweltschutzgedanke)

Tja und bei einem Neuwagen oder jungen gebrauchten, verliert man sicher die Gewährleistung (denke mal, dass das dann nicht einfach als "Ölwechsel" eingetragen werden darf....)

Schade, dass man sich gegen so was nicht wehren kann.

Finde den Bericht übrigens sehr gut.

Das ist doch ne Idee sich selbstständig zu machen... Datt Ding kaufen, auf nen Hänger und an Städte / Kommunen / Werkstätten vermieten...
 
Maincoon,
ich hatte diesen Beitrag auch gesehen und überlegt ihn hier zur Diskussion zu stellen. Ich bin da ja ehrlich gesagt immer ein wenig ängstlich.
Ich hatte vor einigen Jahren mal an gleicher Stelle einen Bericht gesehen, da ging es um Ölwechselintervalle. Und da gab es Firmen, die boten dir einen Ölwechsel mit ihrem eigenen Öl (kaum teurer als herkömmliches Motoröl) an. Und du musstest erst nach 60000 km den nächsten Ölwechsel machen. Das garantierte dir die Firma. Nur, wenn da was grundsätzlich schief läuft, dann ist eine solche Firma schnell pleite und die Garantie nicht das Papier wert, auf dem sie geschrieben wurde. In der Sendung damals wurden auch Ingenieure befragt, die aussagten, dass man da gar kein besonderes Motoröl benötigte. Die modernen Öle würden Wechselintervalle von 50000 bis 60000 ohne weiteres erlauben. Dies würde von den Fahrzeugherstellern nur nicht in ihren Wartungsplan aufgenommen, um die Werkstätten zu schützen. Denn diesen drohten sonst hohe Einnahmeverluste.
Einige Zeit später tauchten dann die Probleme mit Ölverdünnung bei Dieseln mit DPF auf. Es wurden die Ölwechselintervalle bei vielen Herstellern sogar noch deutlich gesenkt und auch das wurde wissenschaftlich bestätigt. Man stelle sich vor, mit so einem Fahrzeug wäre jemand 60000 km gefahren.
Was ich damit sagen will. Können Menschen mit solch neuen Ideen, die sicher oft vernünftig sind, wirklich alle Einzelfälle und Besonderheiten bei den vielen verschiedenen Fahrzeugen und Techniken berücksichtigen.
Hat man auch bei der Untersuchung des Öls nach der Dialyse an alle relevanten Parameter gedacht?
Wie gesagt, ich bin ein wenig ängstlich. :red:
Aber vielleicht verdienen ja einige mit meiner Furcht ihr Geld?;)
 
Ich sehe das ähnlich.
Nicht nur, dass die Ölwechselintervalle, allein auf Grund möglicher Ölvermehrung durch die Regenerationsprozesse, durch einige Hersteller herabgesetzt wurden sondern auch durch die daraus entstehenden Fettsäuremethylesteranteile (Biodieselanteile im Dieselkraftstoff) die dadurch ins Motoröl gelangen und unter normalen Fahrbedingungen mit Öltemperaturen von um die 90°C nicht ausdampfen. Hierzu braucht es Öltemperaturen um die 130°C.
Ich denke diese lassen sich nicht herausfiltern. Die durch Verharzung im Motor entstehenden Ablagerungen lassen sich auch nicht herausfiltern.
Einen Dauertest aus 2004, mit einem damals aktuellem Motor ohne Partikelfilter und zu einer Zeit in der es noch keine Beimischung von Biodieselanteilen gab, heranzuziehen um zu beweisen wie sinnhaftig die Sache doch ist halte ich persönlich für relativ sinnfrei und schlecht recherchiert. Seit Einführung der schwefelfreien Kraftstoffe im Jahre 2003 sind durch den dadurch entstandenen Schmierfähigkeitsverlust eine Vielzahl von Additiven dem Motoröl beigefügt die mit der Zeit durch Betrieb und Ölalterung ihre Wirksamkeit verlieren. Diese Additive werden auch nicht durch eine Dialyse erneuert.
All diese Neuerungen im Zeitalter des Umweltschutzes ziehen viele Dinge nach sich die die heutigene Motoren empfindlich machen.
 
Aber letzlich ist es doch so, das auch die Herstellervorgaben nicht schlüssig sind. Wenn ein Hersteller einen Wechselintervall von 30tkm oder 1 mal jährlich vorschreibt,weiß er doch auch nicht, welche Prioritäten er setzen soll.
Verschleißt das Öl nach Zeit oder nach Kilometern ? Gesetzt den Fall ich lasse einen Ölwechsel machen und fahre ein Jahr nicht,dann ist wieder ein Wechsel fällig, und das ist in meinen Augen nur für die Auslastung der Werkstätten gemacht.
Es geht mir doch auch darum, das wir den Rohstoff Erdöl für wichtigere Dinge brauchen als zur Schmierung eines schnöden Motors.
Solange aber die Öl-Multis Anteile an den Autofabriken haben und umgekehrt,wird sich nichts ändern und der Verbraucher lässt sich weiter an der Nase rumführen,wird geknebelt mit der Drohung des Garantieverlustes und zahlt brav 20€ und mehr für einen Liter Öl bei seinem :mrgreen:.

Viele Grüße Mainy
 
Ein Super - Beitrag!

Leider verstehe ich nichts von Additiven, Viskosität der Öle und so weiter.
Aber: als Mediziner kenne ich eine Dialyse als, salopp ausgedrückt, ein Blutreinigung - Entgiftungsverfahren. Die Dialysegeräte in der Medizin arbeiten auch mit Filter und vereinfacht dargestellt ist es nichts anderes als Filterung des Blutes, um verschiedene Giftstoffe zu entfernen.
Und wenn es bei Menschen funktioniert warum sollte das bei einer Maschine anders sein?
Natürlich muss das ganze gründlich untersucht werden, aber das ganze Verfahren hat m.M.n. ein grosses Potenzial.
Was pewoka befürchtet:
Seit Einführung der schwefelfreien Kraftstoffe im Jahre 2003 sind durch den dadurch entstandenen Schmierfähigkeitsverlust eine Vielzahl von Additiven dem Motoröl beigefügt die mit der Zeit durch Betrieb und Ölalterung ihre Wirksamkeit verlieren. Diese Additive werden auch nicht durch eine Dialyse erneuert.-
die Additive und andere Bestandteile moderner Öle können dann evtl. bei Bedarf einfach zugefügt werden, genauso wie bei menschlicher Dialyse.
Also ich denke, das hat was, der Mann ist ein Kämpfer und soll weiter forschen, denn die Antworten aus der Öl - Automobilindustrie sind klar dagegen, wie die alle dagegen waren, als die erste Elektro - Wasserstoff- Autos kamen.
 
Die Fahrzeugnutzung hat eine große Auswirkung auf die Ölbeanspruchung. Langstreckenfahrten mit guter Motordurchwärmung hat eine geringere Auswirkung auf den Ölverschleiß als häufige Kurzstreckenfahrten in denen der Motor seine Betriebstemperatur nur knapp erreicht.
Bei einigen Herstellern ist der Ölwechselintervall variabel von der Laufleistung her. Hier wird der fällige Ölwechsel durch die Bordelektronik anhand des Fahrprofils errechnet. Dies geschieht mittels Sensorik, Algorithmen und Parametern wie Laufleistung und Fahrgewohnheiten, Motorstarts, Fahrstrecke, etc.. Bei überwiegender Kurzstreckennutzung kann da der fällige Ölwechsel schonmal 10tkm eher angezeigt werden als bei Langstreckennutzung. Also bei 20tkm statt bei 30tkm. Hier gilt dann aber auch trotzdem Ölservice spätestens alle 24 Monate (an die Inspektion gebunden). Ich denke bei -30tkm oder 1 mal jährlich- ist man einen Kompromiss eingegangen auf Grund der Ölvermehrungsproblematik, die eher im Kurzstreckenverkehr eintritt. Wird das Fahrzeug häufig im Kurzstreckenverkehr eingesetzt ist der 24-monatige Wechselintervall zu lang. Wird das Fahrzeug für Langstreckenfahrten ("dieselgerecht") mit regelmäßiger Motordurchwärmung eingesetzt reicht ein Ölwechsel alle 30tkm.
Damit nicht jeder Motortyp eine Extrawurst bekommt wird alles über einen Kamm geschoren.
Wenn bei mir ein Ölwechsel fällig ist besorge ich mir das Motoröl entsprechend der Herstellervorgabe auf dem freien Markt und stelle es bei.
Bisher habe ich weder bei BMW noch bei Nissan oder anderen Vertragswerkstätten damit Probleme gehabt.

Die in modernen Motoren verwendeten synthetischen Öle sind zwar deutlich teurer (herstellungsbedingt) als die früher verwendeten Mineralöle, die dafür aber auch alle 5tkm gewechselt werden mussten da sonst der Motor verschlammte. Ebenfalls wird heutzutage auch ein Großteil des Altöls recycelt. Dieses Grundöl wird dann wieder für Produkte verwendet für die früher frisches Mineralöl verwand wurde.

Eine Öldialyse ähnlich der Hämodialyse durchzuführen, also z.B. Additive nach Notwendigkeit zuzuführen, Kraftstoffanteile herauszufiltern etc. damit das Öl wieder die Spezifikation erreicht die der Hersteller für die von ihm freigebenen Öle fordert, ist bestimmt in der Verfahrensweise dann teurer als der normale Ölwechsel.
 
Seit Einführung der schwefelfreien Kraftstoffe im Jahre 2003 sind durch den dadurch entstandenen Schmierfähigkeitsverlust eine Vielzahl von Additiven dem Motoröl beigefügt die mit der Zeit durch Betrieb und Ölalterung ihre Wirksamkeit verlieren. Diese Additive werden auch nicht durch eine Dialyse erneuert.
Die Interssenvertretungen der Ölindustrie haben anfangs damit argumentiert, dass die Additive auch herausgefiltert würden. Dem ist wohl nicht so. Sie gehen durch den Filter. Wie lange sie ihre Wirksamkeit erhalten, bleibt zu beantworten. Der Hersteller der Dialysegeräte gibt vor, dass das Öl bis zu 4mal gereinigt werden kann.
Für Kunden, die ihr Öl in die Werkstatt mitbringen, lohnt sich das Filtern finanziell nicht. Es ist von Kosten um die 60 € für die Nutzung des Dialysegeräts in der Werkstatt die Rede.
Hier ein Bericht zu dem Thema von Anfang 2013
Wer im Netz nach Öldialyse googelt, wird feststellen, dass das Ganze schon seit einigen Jahren ein Thema ist. Und dass die Interessenvertretungen der Schmierstoffhersteller schon einiges getan haben, um das Projekt zu bekämpfen. Die Gerichte mussten sich schon mehrfach damit beschäftigen (siehe auch oben verlinkten Artikel).
 
Weder die Internetseiten des Erfinders (IMT GmbH) noch die Seite des Geräteherstellers (Männl) geben einen Aufschluß über das genaue Filterverfahren. Es ist lediglich in Bezug auf die Additive zu lesen, dass der Abbau der Additive durch den Gebrauch des Motoröls durch kolloiden Kohlenstoff (Graphit) ausgeglichen wird. Graphit wurde schon vor Jahrzehnten bei Hochleistungsmotoren (Flugzeugmotoren, Rennmotoren, etc.) als Notschmierkomponente beigemischt. Das ersetzt bestimmt nicht alle heutigen enthaltenen Öladditive wie Antioxidantien, Viskositäts-Verbesserer, Verschleißschutz-Zusätze, Reibkraftminderer, Korrosionsschutz-Zusätze, Antischaum-Zusätze, Pourpoint-Verbesserer, Dispersanten und Detergentien.
Fällen diese Additive durch Alterung oder Beanspruchung des Öls aus hat das negative Auswirkungen auf den Motor.
Der DEKRA-Vergleichstest sagt leider nichts über das Alter des untersuchten dialysierten Altöls aus. Wenn die Altölprobe nur 1 Jahr alt ist sind die Additive natürlich noch enthalten.
Es wird aber beworben, dass die Dialyse bis zu 4 Ölwechsel erspare. Das wären dann Laufleistungen von bis zu 120tkm oder ein Ölalter von bis zu 8 Jahren (bei Wechselintervallen von 30tkm oder alle 24 Monate). Das halte ich für unrealistisch.
Aufgefallen ist mir auch, dass das Verfahren meist nur bei Nutzfahrzeugen bzw. Nutzfahrzeugmotoren ( LKW, Busse, o.ä.) oder Industriemotoren seine Anwendung findet. Diese Art von Motoren werden hauptsächlich in einem Drehzahlbereich von um die 2.000rpm betrieben und im Betrieb regelmäßig durchgewärmt. Hier ist die Beanspruchung des Motors und somit auch des Motoröls bedeutend geringer als bei den heutigen "hochgezüchteten" aufgeladenen PKW-Motoren.
 
Vor Jahren gab es doch mal ein Busunternehmen welches hier entsprechend Filter usw. einsetzte um hier die Intervalle auf mehr als 100T und mehr hochzusetzen , sogar mit Beteiligung des Herstellers , weis jetzt nur nicht mehr wo und wer dies war , nur das es zu 100% geklappt hatte und es ev. ausgebaut würde .
Nur ist dies irgendwie untergegangen , denn man hört nichts mehr davon . :(
 
Oben