... Bei den modernen Dieselmotoren erfolgt die Regeneration des DPF wesentlich besser als früher. ...
Ja, soweit richtig in der Theorie!!! Liest man aber - auch hier im Forum - etwas genauer, so wird schnell klar, dass es mit dem DPF z.B. bei der 2.0 dci Maschine durchaus ein paar Problemchen gibt.
Diese treten vor allem bei "falscher" (nicht den Vorgaben entprechender) Nutzung mit vielen Kurzstrecken und Stadtverkehr auf. Kann man hier alles schön nachlesen (Suchfunktion!).
Grundsätzlich gilt zum "Service" des DPF das Folgende (alles 2.0 dci):
- Bis ca. Bj. 2010 (auch noch die ersten Facelift des J10) gab es eine gelbe Kontrollampe, die vor einer Verstopfung des DPF gewarnt hat. Bei den meisten hier im Forum war das Problem dann mit einer Freibrennfahrt (ca. 20 Min. mehr als 60km/h) aus der Welt und man hatte wieder Ruhe.
- Gegen Ende 2010 entfiel beim J10 die Kontrollampe und zugleich wurde die Software geändert. Wenn man nun das Freibrennen während der Fahrt nicht schaffte, gab es gleich die Motorstörungsleuchte und in der Werkstatt waren zwei Dinge fällig: das manuelle Freibrennen in der Halle + Ölwechsel.
- Bei den neuen 1.6 dci, die ja auch im J11 verbaut sind, hat man das Freibrennen grundsätzlich verbessert, so dass es jetzt auch im Stadtverkehr funktioniert (oder funktionieren soll). Insgesamt sind hier die Erfahrungen der Nutzer wohl auch objektiv besser, zumindest habe ich hier noch nicht von DPF-Problemen gelesen.
Grundsätzlich gilt für moderne Diesel jeder Bauart: Gelingt das Freibrennen nicht im Fahrbetrieb (ganz unabhängig von der verbauten Technik), dann muss man in die Werkstatt und es wird teuer. Zwar ist nicht immer ein Tausch erforderlich, denn es kommen auch Techniken zur Reinigung im ausgebauten Zustand in Frage, aber man zahlt doch ordentlich.
Ein Kollege von mir hat z.B. einen Skoda Superb gebraucht gekauft (3 Jahre alt, knapp 100tkm, also Langstrecke) und nur 8000km später stand er in der Werkstatt: DPF irreparabel dicht, Motor startete nicht mehr, knapp 1500€ ärmer ...
Ganz ehrlich: Ich bin mir nicht sicher, ob ich heutzutage nochmal einen Diesel kaufen würde, und dies nur wegen der Regenerationstechnik, die m.E. nur bedingt alltagstauglich ist. Trotz der guten Pro Argumente wie Drehmoment, Turbo-Leistung, Verbauch, Langstreckentauglichkeit etc. gibt es wegen der strengen Abgasnormen einfach Probleme, die man nicht ignorieren sollte.
Ich befürchte mal, dass die Spät-Folgeprobleme bei vielen Herstellern mit den DPFs erst in 3-4 Jahren massiv sichtbar werden, weil die Autos dann in Massen in das kritische Alter kommen. Diesel ist eben heute doch kein 123er MB mit 2L und 63 PS mehr, der ja sprichwörtlich ewig getuckert ist...
LG