Solange in Großstädten wie z.B. Düsseldorf der öffentliche Nahverkehr keine vernünftige Alternative ist, hilft die permanente Gängelung der Autofahrer niemanden, schon gar nicht der Umwelt. In Düsseldorf haben wir einen Fahrrad süchtigen Oberbürgermeister, der den Autofahrer mit Macht zurückdrängt, auch den gewünschten Pendlern auf dem Weg zur Arbeit. Er führt Umweltspuren ein, die für Radfahrer, Busse freigehalten werden (übrigens auch mit Sondergenehmigung für den Diesel-Mercedes fahrenden Oberbürgermeister). Es gibt Sonderschaltungen und Spuren für die Straßenbahn. All das führt nicht zur Verbesserung des Klimas in Düsseldorf, weil die Autos auf andere Strecken ausweichen und weil die jetzt einspurigen Straßen eine höhere Staudichte haben. Aber ein weiterer Grund ist, dass die Politik in Düsseldorf es seit Jahren versäumt hat, den öffentlichen Nahverkehr entsprechend auszubauen (höhere Taktung, bessere Anschlußmöglichkeiten etc.).
Ich wohne in einem Randbezirk von Düsseldorf. Tagsüber ist es grundsätzlich kein Problem mit Bus und Bahn in die Innenstadt zu kommen (mit dem Auto war ich seit Jahren nur selten in der Stadt). Wenn denn der Bus auch kommt und man auch noch Platz zum einsteigen hat. Es passiert immer wieder, dass ein Bus ausfällt. Warum wird nicht erläutert. Bei einer Taktung von teilweise 20 Minuten nicht hiflreich für den Umstieg auf öffentlichen Verkehr. Zu den Zeiten, wenn die Schüler fahren, sind die Busse überfüllt, wenn dann noch einer ausfällt, gibt es Chaos.
Jetzt kommen wir aber zu der eigentlichen Verlogenheit der Politik (ich meine nicht die glorifizierten E-Autos). Der Bereich meines Wohnortes wurde vor Jahren als extrem wichtig für das Klima in der Stadt Düsseldorf eingestuft. Hier gibt es eine Luftschneise, die nachts durch kühle Winde für einen Austausch der Luft bis hinunter in die Innenstadt verantwortlich ist. Mann hat seinerzeit festgelegt, dass diese Fläche keinesfalls bebaut werden dürfte. Jetzt aber gibt es neue Pläne, genau diese Flächen mehrgeschossig zu bebauen.
Also auf der einen Seite werden unter dem Deckmantel des Klimaschutzes sinnlose Maßnahmen in der Innenstadt ergriffen (siehe oben) und auf der anderen Seite wird dieser Klimaschutz mit Bebauungsmaßnahmen mit den Füßen getreten.
Wie immer versucht die Politik das Pferd von hinten aufzuziehen um von der eigenen Unfähigkeit abzulenken. Damit man mich nicht falsch versteht: ein Klimaschutz ist unbedingt notwendig und der Zeitpunkt für eine Wende ist schon überschritten. Die Maßnahmen, die unsere Politik aber jetzt ergreifen will oder bereits ergriffen hat, sind einseitig und betreffen vor allem den sogenannten Normalbürger und einseitig die Autofahrer. Sie sind reine Augenwischerei und sollen von der eigenen Unfähigkeit ablenken.