Also mein Opa erzählte mir oft, dass er 5km morgens und abends zum/vom Bhf. laufen musste, ....
Das ist sicher richtig, und zwar dort, wo es Bahnanschluß gab. Aber den gab es längst nicht überall, sicher auch nicht überall in den alten Bundesländern.
Im übrigen hat Udo2009 bzgl. Infrastruktur absolut Recht. Ferner muß ich Dir widersprechen, dass die wenigsten Menschen auf dem Lande Arbeit fanden. Ich bin zwar bis zu meinem 6. Lebensjahr in Brandenburg an der Havel aufgewachsen, wo ich auch mit der Milchkanne zum Milchladen gehen mußte, um Milch, Butter und Käse zu kaufen, habe aber seit dem, und das sind inzwischen über 64 Jahre, auf dem Lande gelebt. Und bis zur Wende haben fast alle Menschen vor Ort ihre Arbeit gehabt. Ja, auch ein kleiner Teil der Menschen in den Dörfern hat in den umliegenden größeren Orten und Städten gearbeitet. Dafür gab es aber einen funktionierenden (öffentlichen) Kraftverkehr (Busverkehr) und vor allem einen funktionierenden Bus-Werkverkehr, den größere Betriebe unterhielten oder finanzierten. Aber dieses funktionierende System wurde ja nach der Wende wegrationalisiert, wie viele andere funktionierende Bereiche (z.B. Ferienbetreuung der Kinder in betrieblichen Ferienlagern, einheitliche Lehrpläne und Lehrbücher im Bildungswesen, Sekundärrohstofferfassung, .... ).
Aber alles funktionierende, was aus der ehemaligen DDR kam, durfte natürlich nicht übernommen werden, und mußte durch die Treuhand platt gemacht werden.
Und erst seit der Wende, nach dem Bahn- und Buslinien geschlossen wurden, Betriebe und Arbeitsplätze vor Ort platt gemacht wurden, müssen die Menschen auf dem flachen Land zig km mit dem Auto zur Arbeit fahren. Viele Familien haben deshalb 2 und mehr Autos, um zur Arbeit, Schule und Ausbildung zu kommen.
Denk mal über Ursache und Wirkung nach!