Der Qashqai eine Rostkarre?

Aluminium oxidiert zu Aluminium-Oxid, welches das darunter liegende Aluminium bestens schützt. Wenn sich erst mal eine Schicht Aluminium-Oxid gebildet hat, oxidiert es auch nicht weiter...

wäre schön, wenn das so geht wie bei Zink, ist aber leider nicht so. Das Aluoxyd ist ein weißliches Pulver, welches abfällt. Auf diese Weise können ganze Aluteile nach und nach stark korrodieren - sicher erst nach längerer Zeit, habe ich aber alles schon erlebt. Das ist im Normalfall nicht problematisch auf die Lebensdauer des Autos gesehen, aber unter Salzeinwirkung tritt das massiv auf. Natürlich ist es auch eine Frage der Legierung. Aber egal, ich habe für mich festgestellt, dass der QQ mehr Pflege untenrum braucht als die Autos, die ich vorher besaß. Da ich ihn nicht zurückgeben kann und will, kümmer ich mich dum und habe damit dann hoffentlich Ruhe.

Unter den Schwellern habe ich auch Steinschlagschutz, das haben sie hier und da verspritzt, das ist aber kein Wachs. Das habe ich nirgends gesehen und das wird sicher auch nicht im Werk gemacht.

Alles in Allem ist dieser Fred sehr gut, da er auf verschiedene Punkte aufmerksam machen kann und man so sich um Stellen kümmert, die man sonst nicht mal kennen würde.
 
Wikipedia: Das reine Metall Aluminium weist nach Lagerung an Luft eine dünne spontane Aluminiumoxidschicht (Selbstpassivierung) auf, die es vor Korrosion schützt.
 
Soweit die Theorie. Mein Auto-Unterboden lagert aber leider nicht nur an der Luft. Ich habe leider kein Foto gemacht, würde es hier aber nicht schreiben, wenn ich das Zeug nicht abgebürstet hätte. Wikipedia hat mit leider auch sonst nicht geholfen, wenn beim Restaurieren manche Aluteile zerfielen. Passiert eben nicht immer, hatte ich wie gesagt allerdings auch in der Vergangenheit nicht in dieser Stärke erlebt.
 
Ich habe meinen QQ vor drei Jahren direkt nach dem Kauf mit Unterbodenwachs behandelt. Jetzt war er aufgrund eines klappernden Abschirmbleches auf der Bühne. Im vorderen Bereich habe ich keinen Rost aber an der Hinterachse und in der nähe des Auspuffhalters. Ist alles nichts wildes aber ich hatte mir von meiner Wachsaktion mehr erwartet. Jetzt bocke ich ihn die Tage noch mal auf und entroste ihn, mal schauen wie lange das anhält. Gruß aus Dortmund
 
Meiner bekommt, wenn er den nächste Woche endlich da ist, erstmal eine Behandlung der Fahrwerksteile und der anderen kritischen Stellen mit Protewax (einfach mal googeln) und anschließend kommt noch eine Schicht Teroson Multi-Wax drüber. Dann sollte erstmal Ruhe sein. Beide Produkte sind mehr oder weniger transparent, so daß man die behandelten Bereiche weiterhin auf Rost überprüfen kann.
 
Es wird heute im Fahrzeugbau ja kein reines Aluminium verarbeitet. Die Druckgußteile bestehen aus Alulegierungen meist mit Magnesium, Silicium, Kupfer o.ä. (Halb-) Metallen. Je nach Legierung wird die Festigkeit, Elastizität etc. des Werkstoffes entsprechend seiner späteren Verwendung beeinflusst. Hierdurch verändert sich aber auch das Korrosionsverhalten zum reinen Aluminium.
Als korrosionsschützendes Verfahren wird oft auch das Eloxieren verwendeteingesetzt. Hierdurch wird auf der obersten Metallschicht auch in ein Oxyd oder Hydroxyd gebildet. Dies ist aber auch wieder nicht bei allen Legierungen möglich.
 
Oder noch etwas detaillierter, hab zu lange getippt:

Aluminium ist korrosionsbeständig. Die Beständigkeit beruht auf der Ausbildung einer stabilen oxidischen Deckschicht. Bei mechanischer Beschädigung bildet sich diese selbsttätig sofort neu. Man kann künstlich die Deckschicht verstärken, um sie robuster zu machen. Das nennt man eloxieren. Die Deckschicht ist eine Mischung aus diversen Aluminiumoxiden und ~hydroxiden. Diese Schicht ist stabil mit dem Aluminium verbunden.

Aluminium ist nicht gegen alles und jedes chemisch beständig. Die oxidische Deckschicht ist weder gegen Laugen mit PH-Wert über 8 noch gegen Säuren mit PH-Wert unter 5 beständig. Das ist aber dann kein Korrosion, umgangssprachlich >Rost< sondern ganz andere Prozesse. Was der ein oder andere schon mal gehört haben mag ist das Wort Amalgam. Amalgam sind Quecksilberlegierungen, das in den Zähnen ist Quecksilber mit Silber, Kupfer, Indium, Zinn und Zink. Tut man Quecksilber auf Aluminium, dann funktioniert die Ausbildung der Deckschicht nicht mehr, das amalgamierte Aluminium wird dann sogar schon von Wasser zersetzt.

Pures Aluminium ist kaum zu finden, wird technisch als Leiter in ganz speziellen Fällen eingesetzt. Alles, was man so im normalen Leben in die Hand bekommt, sind Aluminiumlegierungen. Beispielsweise die Haushaltsalufolie, da ist ein ordentliche Portion Eisen mit drin. Je nach dem, was man mit rein mixt ändert sich die Beständigkeit. Kupfer z.B. macht es schlechter gegen Salzwasser, aber besser bearbeitbar. Zinn und Magnesium verbessern die Beständigkeit. Silizium macht es polierbar, u.s.w., u.s.w. . Allerdings kann es bei Legierungen zur Ausbildung von Lokalelementen kommen, das sind Stellen, an denen sich nicht die gewünschten Mischkristalle ausbilden, sondern so ein arte lokale Inseln von reinen Metallen. Durch die Unterschiede in der elektrochemischen Spannungsreihe kommt es dann dort zur oft zu Korrosion, besonders Lochfrass kann dann zu beobachen.

Im handwerklichen Bereich spricht man oft von Alufrass. Das ist aber dann überwiegend keine Korrosion, also keine Zersetzung mit Sauerstoff zu Aluminiumoxid. Es bildet sich dabei je nach angreifendem Stoff alles Mögliche, oft sind es halt Aluminiumsalze. Das hat aber mit Rost oder Korrosion nichts zu tun.
 
Danke, Ralf, nun haben wir die ausführliche Lösung des Problems!:) Die verwendete Legierung ist nicht sonderlich beständig gegen den Streusalzangriff. Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass - zumindest mein QQ - doch einigermaßen pflegebedürftig ist, was ich bei anderen Autos in meiner Familie nicht in diesem Maße erlebt habe. Da haben wir uns eigentlich gar nicht drum kümmern müssen, während ich beim QQ nicht so sorglos Jahre warten würde. Auch mein :mrgreen: hat mir indirekt bestätigt, dass ein Nissan aus GB in Sachen Korrosionsschutz nicht mit einem in Japan hergestellten mithalten kann. Und das finde ich doch enttäuschend, denn zumindest ein Tekna ist jetzt nicht sooo preiswert, dass man das ohne wenn und aber hinnehmen könnte. Ich hatte schon einige Nissans und war von der Qualität in der Vergangenheit immer überzeugt. Ich habe den QQ auch deshalb ausgesucht. Ich mag ihn nach wie vor und fahre ihn auch gern, aber diese gedankenlose Rostvorsorge enttäuscht mich doch.
 
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