Hallo Anke,
auch ich kann mich nur noch wundern, wie emotional einzelne User im "Dieselgate" Thread kommunizieren. Da wird z.B. Usern, die aktuell keinen Diesel fahren geraten, sich rauszuhalten oder es wird ihnen Neid auf den niedrigen Verbrauch des Diesels nachgesagt.
Ich finde das traurig.
Ich kann auf eine fast 30-jährige Erfahrung als Fahrer von Dieseln zurückblicken und denke daher, dass ich nützliche Dinge zu diesem Thema sagen kann, auch wenn ich aktuell einen wunderbaren 1.2 DIG-T Benziner fahre.
In den letzten 12 Monaten (so lange bin ich hier schon aktiv) habe ich von vielen tollen und sehr Qashqai - erfahrenen Usern Hilfe bekommen. Mit der Zeit konnte auch ich, basierend auf wachsender Erfahrung mit meinem Qashqai, anderen Usern helfen. Das tue ich sehr gerne - und werde es auch weiterhin tun.
Und ich werde weiterhin in diesem Thread schreiben, weil ich viel Erfahrung mit Dieseln oder auch der E-Mobilität weitergeben kann.
Daher, Anke - nicht ärgern oder ärgern lassen!
@Nuno, vielen Dank für Deine Ausführungen weiter oben bzgl. Verbrauchswerte, Steuern, etc.
Für mich und meine "Diesel Historie" sehen diese Zahlen jedoch anders aus. Ich bin von einem Volvo V40 D3 (der mit dem wunderbaren 5-Zylinder Diesel) auf den tollen Qashqai 1.2 DIG-T umgestiegen. Der V40 verbrauchte gut 6,5 Liter auf 100km und kostete ca. 280€ Steuer pro Jahr. Daher schaut die Rechnung für mich anders aus.
Und:
Was viele oft vergessen: Der größte Kostenfaktor ist der Wertverlust. Der lässt sich aber exakt erst im Nachhinein beziffern, wenn das betreffende Auto tatsächlich verkauft wurde.
Und eben dieser zu erwartende Wertverlust bei meinem 3 Jahre alten V40 D3 mit Euro5 Einstufung und die Tatsache, dass ich inzwischen keinen Diesel mehr brauche, weil ich nicht viele km mit meinen Autos fahre und weil ich keinen Allradantrieb brauche (oder einen Wohnwagen ziehe) hat mich letztlich dazu gebracht, den Wagen im letzten Herbst gegen den Qashqai einzutauschen. Ich habe damals noch einen richtig guten Preis für den Wagen bekommen und bereue den Tausch keine Sekunde.
Ich mache Fahrspass auch nicht an gutem Durchzugsvermögen fest, das der 1.2 DIG-T übrigens nur dann NICHT hat, wenn man ihn fährt wie einen Diesel.
Wenn man allerdings sinnvoll schaltet und auch mal vor dem Beschleunigen zurückschaltet, fährt sich der kleine Benziner gar nicht so lahm.
Genau so fahre ich übrigens auch mein MX-5 NC, den ich mir vor 2 Monaten gekauft habe. Auch bei diesem Auto vermisse ich den Diesel-Durchzug nicht. Der Saug-Benziner muss gedreht werden, braucht Drehzahl, dann macht er enorm Spaß.
Jedoch musste ich mich nach knapp 30 Jahren Diesel-Drehmoment tatsächlich umstellen. Auf Landstrassen, auf vollen Autobahnen mit viel Verkehr und im häufigen Kurzstreckenbetrieb spielt das eher weniger eine Rolle.
Das meinte ich mit Fahr-/Nutzungsprofil ... es gibt Szenarien, bei denen ein Diesel nicht unbedingt Sinn macht.
Ein Diesel-Gegner bin ich absolut nicht. Ich bin aber auch nicht so blauäugig und denke, dass der Diesel die Antwort auf alle Fragen ist.
Gerade bei kleinen Autos, wie z.B. in der Polo-Klasse, aber evtl. auch in der Golf-Klasse wird der Diesel schon bald z.B. wegen der teuren Technik für die Abgas - Nachbehandlung kaum noch eine Rolle spielen.
Ich hoffe, ich konnte sachlich und gut begründet argumentieren und wünsche allen einen schönen (und hoffentlich sonnigeren) Sonntag!