Qashqai J12: Lautes Motorgeräusch bei längerer Bergabfahrt

Mir ist jetzt auf meiner morgendlichen Fahrt zur Arbeit bereits zweimal etwas aufgefallen. Die letzten ca. 8 km der Strecke gehen leicht bergab. Man kann teilweise die ganze Zeit das Auto rollen lassen. Komme ich dann auf dem Firmenparkplatz an, ist der Akku wirklich sehr voll, teilweise komplett. Dann parke ich ein und wenn das Auto steht, springt der Verbrenner an. Laut Energieflussanzeige läuft er aber nur, es ist kein Energiefluss zu sehen. Ich vermute auch, dass er nur angetrieben wird um Energie abzubauen. Problem ist dabei aber, dass er in diesem Zustand irgendwie unrund läuft und das ganze Auto regelrecht zuckt und leicht schüttelt. Spürt man richtig, wenn man drin sitzt.
 
Kenne ich von meinem Alpenurlaub her, leider nur zu deutlich und ist leider konstrutiv bedingt.
Ist die Batterie fast oder ganz voll, springt der Generator an und treibt den Motor an, der aber hierbei keinen Sprit bekommt. Es geht darum, 1. die Batterie nicht zu überladen und 2. den Akku nicht mit 100% Ladung für längere Zeit abzustellen, es wird dabei einfach nur (leider) Ladeenergie "vernichtet" zum Schutz des Akkus.
Bei mir kam das bei Abfahrten von steilen langen Alpenpässen immer wieder mal vor, daß er mit dieser Methode von 100% auf 80% entladen wurde, dann hörte der Generator auf, den Motor anzutreiben und weiter den Alpenpass runter ging durch Recuperation die Ladung wieder von 80% auf 100%, dann sprang Generator an, der Vorgang wiederholte sich.

Was passiert bei dir nun:
Es ist kalt, der Motor springt recht früh an, läuft dann recht schnell und lädt den Akku extrem weit, bei mir in Ebene so bis 95%, dafür wird der Innenraum aber recht schnell warm, gefällt mir gut.
Das System legt also im Winter primär seinen Wert nach Fahrtbeginn Kaltstart auf das schnelle Erreichen der eingestellten Innenraumtemperatur, nicht auf Akkuladungsstand. Die Insassen sollen sich wohl fühlen und als Nebeneffekt zeigt der Motor dem Akku, wo der Frosch die Locken hat.
In dem Moment, wo nun dein Akku die Locken bekommt, geht es bei dir bergab in die Recuperation, der Akku wird weit oben gehalten dadurch und in dem Moment, wo du am Ziel ankommst, will der Generator den Akku von 100% auf 80% runter bringen durch Antrieb des Motors ohne Spritversorgung. Das aus deiner Strecke und seiner Art resultierende Timing Innenraumerwärmung/Akkupflege ist ZUFÄLLIG total ungünstig.

Eine kürzere Strecke, eine längere Strecke, eine größere Fahrbatterie, eine kleinere Fahrbatterie oder eine ganz andere nach oben oder unten abweichende Aussentemperatur würde dieses zufällig ungünstige Timing verhindern, haben wir aber keinen Einfluß darauf !

Vorschlag: Versuch mal bitte, ob dein QQ so 2-3km vor dem Gefälle den Befehl Taste EV annimmt und du dann nur mit dem Fahrakku unter Verhinderung des Motoranspringens fährst, das könnte das Timing brechen und nebenbei auch Ladeenergie/Sprit sparen. Die 2-3km sind nur ein Vorschlag, hauptsächlich geht es dabei, den EV Modus zu deinen Gunsten einzusetzen, wo du EV am besten aktivierst, das kannst nur du am besten in der Praxis rausfinden !
 
Danke für die Erklärung, das klingt plausibel. Auf die Idee mit dem EV-Modus bin ich gar nicht gekommen. Heute früh habe ich den mal reingemacht, aber erst im Zielort. Bin dann bis zu meinem Parkplatz ca. 3 km gefahren, alles nur Stadt, größtenteils leichtes Gefälle bis auf die letzten 500 Meter. Ohne EV würde er dort ab und zu den Verbrenner zuschalten, das blieb heute natürlich aus. Nachdem ich eingeparkt habe, hatte ich ca. 75% Akku. Gerade als ich das Auto ausschalten wollte, sprang der Verbrenner mit der Meldung "EV-Modus nicht verfügbar" an. Diesmal lief er aber ganz normal, nicht unrund und laut Anzeige hat er den Akku nachgeladen. Am Montag teste ich mal, was passiert, wenn ich den EV-Modus noch eher aktiviere.
 
"EV-Modus nicht verfügbar" kommt normalerweise, wenn der Fahrakku weit entladen ist und nur noch ca 20% hat und dann springt der Verbrenner an, muß er ja auch, wer soll sonst den Fahrakku laden, ABER ich bin der Meinung bei mir vorgestern erstmalig entdeckt zu haben, daß diese Meldung auch kommt, obwohl der Fahrakku noch über 50% hatte, weil der Innenraum auszukühlen drohte und DESHALB der Motor anspringen mußte, was natürlich dann den EV-Modus verhindert. Das würde dann aber bedeuten, daß der Innenraum NUR über den Kühlkreislauf des Verbrennungsmotors erwärmt werden kann und LEIDER nicht über den Kühlkreislauf des Generators, wäre sehr schade, bin da am Ball, muß weiter testen, ist erstmal nur ein Verdacht.
Schön, daß es in deinem Fall mit EV schon was bewirkt hat, denn der veränderte Motorsound ganz zum Schluß bedeutet, daß im Gegensatz zum letzten mal nicht der Generator den Verbrenner, sondern NUN am Ende der Fahrt der Verbrenner den Generator angetrieben hat.
Weiter viel Glück beim Probieren mit EV auch wenn ich den Verdacht habe, daß sich EV nicht nur nicht aktivieren läßt, wenn Fahrakku weit runter, sondern auch nicht aktivieren läß, wenn Innenraum noch nicht warm genug oder nach warm genug wieder zu nicht warm genug geht.
 
Ich muss dich hier mal korrigieren: Nicht der Generator hat einen eigenen Kühlkreislauf, sondern der Wechselrichter. Und der ist im Prinzip immer in Betrieb, egal, ob der Strom für den Fahrmotor aus dem Generator (und damit vom Verbrennungsmotor) kommt oder aus dem Hochvoltakku. Der Wechselrichter stellt den Drehstrom für den Fahrmotor bereit und steuert die Frequenz des Drehstroms. Der Fahrmotor ist ein Synchronmotor. Seine Drehzahl (und damit die Fahrgeschwindigkeit) wird über eine Veränderung der Frequenz des Drehstromes gesteuert.

Mit anderen Worten: Der Wechselrichter ist immer in Betrieb, wenn - wie die BA so schön sagt - das ePower-System aktiviert ist (Anzeige "Ready"). Und jetzt kommt's: Der Wechselrichter erzeugt mehr Abwärme als der Verbrennungsmotor. Deshalb ist sein Kühlsystem besser zur Wärmegewinnung für den Fahrgastraum geeignet und wird auch tatsächlich dafür genutzt. Und über einen Wärmetauscher wird auch der Kühlkreislauf des Verbrenners ein wenig vorgewärmt.
 
Laut Bedienungsanleitung (Seite 4) wird der Verbrennungsmotor u.a. gestartet um die Innenraumtemperatur zu erhöhen. Außerdem wird er auch gestartet, wenn der Frontscheibenbelüftungsschalter betätigt wird. Also scheint der Verbrenner enorm wichtig zu sein für die Heizung. Man könnte jetzt also mal ausprobieren, ob der EV-Modus länger aktiv bleibt, wenn man die Heizung komplett ausschaltet. Ist zwar nicht praxisgerecht, aber rein interessehalber.
 
Naja, ich regele schon seit einigen Wochen für Kurzstrecken die Innentemperatur auf Niveau der Außentemperatur (nach unten aber max. 16°).
Das hilft schon enorm, Sprit zu sparen, wobei der Verbrenner trotzdem irgendwann anspringt. Aber dann muss er sich wohl nicht so sehr um die Heizung kümmern und schaltet sich auch schneller wieder ab als wenn ich ständig mit 22° fahre.
Macht natürlich nur bei Kurzstrecke Sinn, wo die Wunschtemperatur dann eh erst bei Ankunft erreicht ist.
Mal sehen, wie ich das dann bei Temperaturen um die 0° oder darunter mache.
Muss man mal sehen, ob die 16° dann reichen oder ich doch wieder auf 21-22 hochgehe ;)
 
Laut Bedienungsanleitung (Seite 4) wird der Verbrennungsmotor u.a. gestartet um die Innenraumtemperatur zu erhöhen. Außerdem wird er auch gestartet, wenn der Frontscheibenbelüftungsschalter betätigt wird. Also scheint der Verbrenner enorm wichtig zu sein für die Heizung.
Völlig korrekt, aber wie bekommt man das mit den sicherlich korrekten technischen Erklärungen von Homer in Einklang ?
Mein Gedanke:
Wenn der Wagen auf P oder N steht, sich nicht bewegt und der Verbrenner nicht läuft, dann fließt trotz e-Power Ready kaum Strom, somit kommt weder vom Verbrenner noch vom Wechselrichter Wärme.
Nun drückt man die Taste mit Schriftzug "MAX" auf Taste für Windschutzscheibeninnenseitenbeheizung und der Verbrenner wird dadurch "zwangsgestartet" aber nicht, um mit seiner Abwärme schnell für Wärme im Innenraum zu sorgen, sondern den Wechselrichter zu beschäftigen mit Aufladung der Batterie.
Der Wechselrichter ist der primäre Wärmespender, der Verbrenner nur der Sekundäre, weil langsamere Erwärmung.
Nun verstehe ich auch, warum sich der größere Innenraum des QQ schneller erwärmt, als der kleinere von meinem Nissan Juke, obwohl von der "Abwärmeheizleistung/Maschinengröße" ähnlich. Damit sich der Juke genau so schnell erwärmt, wie der QQ, hätte man dem Juke einen elektrischen Zusatzheizer verbauen müssen, der QQ e-Power hat ihn aber als "sehr kräftigen" Zusatzheizer und nennt sich Wechselrichter.
 
Vlcht hat der Juke auch einen Zuheizer…wie der J11 Diesel auch…dort wird das Kühlwasser zusätzlich elektrisch erwärmt. Dauert aber eben trotzdem länger als beim e-Power.
Wie läuft das eigentlich mit der Klima beim e-Power?? Über den Verbrenner oder elektrisch angetrieben??
 
Elektrisch meines Erachtens, steigst ein, e-Power auf Ready und Klima ON, macht zunehmend kühle Luft, obwohl Verbrenner noch aus bzw noch keinen Grund zum Anspringen hatte.
 
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