Hi,
nun, gehupt habe ich (glücklicherweise?) nicht, aber gefahren bin ich gestern einen 1.2 DIG-T in der mittleren Ausstattungslinie Acenta.
Nachdem ich das Auto beim Händler nach dem Starten wiederholt abgewürgt hatte, habe ich -ganz gegen meine Gewohnheit- dann mal etwas Gas gegeben. Und siehe da, erst mit etwas Gas anlegen löste sich dann auch die elektronische Feststellbremse automatisch. Wird mit Sicherheit auch manuell zu entriegeln sein (hoffe ich), habe ich aber nicht weiter daran gedacht, dieses auch einmal auszuprobieren... .
Meine Erwartungen aus den Kenntnissen um die "Performance" eines 1.2 TSI (mit "nur" 105 PS) im Skoda Yeti wurden schon auf den ersten Metern deutlich eingebremst. Der 1.2 DIG-T ist mit einer deutlichen Anfahrschwäche "gesegnet".
In den UK Produktunterlagen sind zwar die Getriebeabstufungen detailliert aufgeführt, mit fehlen aber die entsprechenden Vergleichswerte des Yeti, um hier zweifelsfrei eine unglückliche Getriebeabstufung dafür verantwortlich zu machen. Es ist jedoch auch durchaus möglich, dass beim 1.2 DIG-T ein etwas zu grosser -und damit träger ansprechender- Turbolader zum Einsatz kommt, oder die Ursache ist in beiden technischen Baugruppen begründet.
Zumindest wurde ich in meiner Annahme und Erwartung, dass das nahezu quadratische Bohrung/Hubverhältnis von 72,2 x 73,1 mm auf einen äusserst drehfreudigen Motor schliessen lässt, absolut nicht enttäuscht. Hat der Motor erst einmal seine Anfahrträgheit überwunden, läuft das kleine Triebwerk seidenweich und turbotypisch druckvoll hoch, als gäbe es kein morgen. Und drehen lassen muss man dieses kleine Aggregat, da Elastizität allem Anschein nach nicht das Hauptmerkmal war, was den Konstrukteuren ins Lastenheft geschrieben wurde.
Für flottes vorankommen über Land, bis die 100 km/h erreicht sind, sollten nicht mehr als vier Gänge benötig werden, sonst wird man im heutzutage all zu hektischem Verkehrsgeschehen leicht zum Hindernis für die hinter einem nach Hause oder zum Kunden oder was-weis-ich-wohin Eilenden.
Wenn man ursprünglich von einem pseudosportwagenähnlichem Gefährt (aktuell Octavia RS Kombi, davor TT Coupé 8N) kommt, ist die Überraschung gross, wie satt der wesentlich höher aufbauende QQ auch bei zügiger Fortbewegung auf der Strasse liegt. Zudem bei deutlich gesteigertem Abrollkomfort, wozu auch die gut durchdachte Dimensionierung der Bereifung ihren Teil zu beiträgt. Und die Bremsen sind denen unseres RS absolut ebenbürtig!
Die Assistenzsysteme im Acenta machten einen guten Job, wenn ich auch mit den zur Verfügung stehenden Möglicheiten nicht ins Detail gegangen bin. Auch meine Irritation, beim Ausparken den rückwärtigen Bereich via Kamera auf den Bildschirm übertragen zu bekommen, den vorderen Bereich im gleichen Atemzug durch die Signale der Sensoren gemeldet, aber nirgendwo angezeigt zu bekommen, lässt sich mit Sicherheit (?) dahingehend beseitigen, dass sich beide Überwachungen bestimmt über Splitscreen o.ä. aktivieren lassen. Wenn nicht, böses foul.
Bzgl.des Bildschirms bleibt anzumerken, dass dieser nachhaltig nervend spiegelt, ebenso wie die lackierten Designleisten. Irgendwo wurden diese Dinger mal hochtrabend mit "in Klavierlackoptik" umschrieben. Möglicherweise beim Tekna, im Acenta waren die Leisten in ganz gewöhnlichem Schwarzmetallic lackiert bzw. eingefärbt oder was auch immer. Und sie glänzen/reflektieren mit dem Bildschirm um die Wette. Nicht immer schön anzusehen (schon gar nicht fettigen Fingerprints) und oftmals mit störend hellem Widerschein.
Das grösste Ungemach traf mich aber in der heimischen Garage, wo ich probehalber unsere notwendige Hundebox ins Fahrzeug gestellt hatte. Hatten die reinen Messwerte im Schauraum noch reichlich Platz vorgegaukelt, fiel der Test unter realen Bedingungen doch sehr ernüchternd aus: grosser Urlaub wird dann nur noch mit einer Dachbox möglich sein, sonst geht viel zu wenig Gepäck in den verbleibenden Stauraum. Genau deswegen -um nicht mehr die Urlaube mit einer Dachbox realisieren zu müssen- hatten wir vor gut zwei Jahren das TT Coupé mit dem RS Kombi ersetzt.
Nach dieser -massgeblichen- Ernüchterung sind wir jetzt (leider!) beim QQ raus und warten mit Spannung auf den X-Trail, insbesondere was die bereitgehaltenen Motorisierungen bei Markteinführung betrifft. Wie so oft: die Hoffnung stirbt zuletzt.
Gruß, silent